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INSTITUT FÜR PSYCHOLOGISCH-MEDIZINISCHE DIENSTLEISTUNGEN

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INSTITUT FÜR PSYCHOLOGISCH-MEDIZINISCHE DIENSTLEISTUNGEN

ADHS Erwachsene

Diagnostik im Erwachsenenalter

ADHS im Erwachsenenalter

ADHS-Diagnostik


457,09 Euro

lt. Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

ADHS-Diagnostik mit umfassenden differentialdiagnostischen und Komorbiditäts-Untersuchungen

904,10 Euro
lt. Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

ADHS Online Diagnostik

ONLINE-Variante

ADHS-Diagnostik


457,09 Euro

lt. Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

ADHS Online Diagnostik

ONLINE-Variante

ADHS-Diagnostik mit umfassenden differentialdiagnostischen und Komorbiditäts-Untersuchungen

904,10 Euro
lt. Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

Bitte beachten Sie unsere neuen digitalen Angebote. Die ADHS-Diagnostik-Varianten gibt es im Institut Progressum jetzt auch ONLINE!

Zudem sind alle ADHS-Diagnostik-Angebote auch in Hybrid-Form erhältlich, eine Kombination von Online-Terminen und persönlichen Terminen vor Ort. Sprechen Sie uns hierzu gern an.

Sie haben Fragen zu unserer ADHS-Diagnostik? Viele Antworten finden Sie im Bereich FAQ, den häufig gestellten Fragen, die wir für Sie ganz unten auf dieser Seite übersichtlich zusammengestellt haben.
Zu den FAQ →

1. ADHS-Diagnostik mit umfassenden differentialdiagnostischen und Komorbiditäts-Untersuchungen

1. AD(H)S im Erwachsenenalter sorgt für Alltagsprobleme

Eine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine neurologisch bedingte Einschränkung der Selbststeuerungs- und Selbstkontrollfähigkeit. Diese Störung äußert sich typischerweise durch Schwierigkeiten in den Bereichen Konzentration und Aufmerksamkeit sowie durch Impulsivität und körperliche Unruhe oder Hyperaktivität. Eine Variante davon stellt das Aufmerksamkeitsdefizit ohne Hyperaktivität (ADS) dar.

2. Symptombeginn und Folgen im Kindesalter

ADHS manifestiert sich häufig bereits im Kindesalter und führt in der Schulzeit oft zu Problemen. Betroffene geraten verstärkt in Konflikte mit anderen, erleben Misserfolge, die ihre Motivation mindern, und haben Schwierigkeiten, Bedürfnisse aufzuschieben. Dies kann sich in Leistungsdefiziten, aggressiven Verhaltensweisen und emotionalen Belastungen äußern.

3. Verändertes Erscheinungsbild ab dem Jugendalter

Mit dem Übergang ins Jugendalter verändert sich das Erscheinungsbild von ADHS: Während die Hyperaktivität abnimmt, treten Probleme in der Organisation, Emotionsregulation, im Selbstwertgefühl und im Aufbau von Beziehungen in den Vordergrund. Die steigenden Anforderungen an Selbstregulation und -strukturierung machen die ADHS-bedingten Herausforderungen sichtbarer. Betroffene benötigen oft mehr Unterstützung als Gleichaltrige, was zu einem negativen Selbstbild beitragen kann (Geissler et al., 2019).

4. ADHS im Erwachsenenalter: Relevanz der Diagnostik

Auch im Erwachsenenalter kann ADHS erhebliche Schwierigkeiten im Alltag sowie im Berufs- und Privatleben verursachen. Die körperliche Unruhe nimmt häufig ab, während innere Unruhe und Nervosität zunehmen. Zu den relevanten Symptomen bei Erwachsenen zählen neben Aufmerksamkeitsproblemen und Rastlosigkeit auch Temperamentschwankungen, affektive Labilität, emotionale Überempfindlichkeit, Desorganisation und Impulsivität. Eine gezielte Diagnostik ist daher wichtig, um eine passende Behandlung und Prävention weiterer Komplikationen sicherzustellen.

5. Geschlechtsspezifische Unterschiede bei ADHS im Erwachsenenalter

Obwohl Studien zeigen, dass ADHS bei Frauen und Männern ähnlich häufig vorkommt, wird die Störung bei Frauen seltener diagnostiziert. Da viele Diagnoseinstrumente eher auf hyperaktive Symptome und männliche Verhaltensmuster ausgelegt sind, erreichen Frauen oft nicht den diagnostischen Schwellenwert und erhalten eine falsche negative Diagnose. Sie neigen eher zu internalisierenden Störungen, berichten häufiger von chronischen Schmerzen, Erschöpfung und einem erhöhten Suchtrisiko. Auch zeigen sie seltener impulsive oder aggressive Verhaltensweisen und entsprechen häufiger dem unaufmerksamen Typ. Eine effektive Behandlung von Angstzuständen und Depressionen bei Frauen erfordert oft, dass das zugrunde liegende ADHS berücksichtigt wird. Die zugrunde liegende Störung wird jedoch häufig übersehen, was weitreichende Folgen haben kann, da Aufmerksamkeitsprobleme und desorganisiertes Verhalten weder mit herkömmlicher Psychotherapie noch mit Antidepressiva erfolgreich behandelt werden können. In solchen Fällen stellen Stimulanzien eine wichtige Behandlungsoption dar (Neuy-Lobkowicz, 2024).

6. Die Bedeutung einer umfassenden, differentialdiagnostischen Untersuchung bei ADHS im Erwachsenenalter

Differentialdiagnostische Untersuchungen sind für die ADHS-Diagnostik im Erwachsenenalter essenziell, um Fehldiagnosen zu vermeiden, begleitende Störungen (Komorbiditäten) zu erkennen und eine gezielte, effektive Behandlung sicherzustellen. Eine sorgfältige Diagnostik verbessert die Lebensqualität der Betroffenen langfristig, minimiert das Risiko von Missverständnissen und falschen Behandlungsansätzen und verringert die Stigmatisierung.
Wir bieten auch eine professionelle ADHS-Diagnostik im Kindes- und Jugendalter an.
Mehr zur ADHS-Diagnostik im Kindes und Jugendalter →

7. Ihre Vorteile im Überblick

Z

Zeitnahe Terminvergabe und Flexibilität (Kombination von Online-Terminen und persönlichen Terminen vor Ort)

Z

Differenzierte und wissenschaftlich fundierte Diagnostik

Z

Professionelle testdiagnostische Durchführung bei Berücksichtigung psychologischer Gütekriterien

Z

Anerkannte Diagnose

Z

Zeitaufwand: 5 - 7 Stunden (inkl. Auswertung, Interpretation und schriftliche Ausarbeitung der Testergebnisse/Gutachten)

Z

Diagnostische Untersuchungen an 2 unterschiedlichen Tagen

Z

Interkulturelle Kompetenzen (u.a. Untersuchungen in Fremdsprachen wie Englisch, Türkisch, Arabisch, Spanisch, Portugiesisch etc.)

Z

Ausführliche Befundbesprechung mit Empfehlungen, Anregungen und Aufzeigen möglicher Hilfestellungen und Förderungsmöglichkeiten

8. Untersuchungsablauf

Kontaktaufnahme (per Mail, über das Online-Formular oder telefonisch) durch Sie.

Zeitnahe telefonische Klärung Ihrer Anliegen und Vereinbarung des ersten Diagnostik-Termins

Versendung des Anamnesebogens sowie des Diagnostik-Vertrags und Datenschutzerklärungsbogens an Sie (per Mail oder postalisch).

Erster Untersuchungstermin:

a) Erhebung der Anamnese und des psychopathologischen Befundes,
b) ADHS-spezifische Untersuchungen: Neuropsychiatrische Untersuchung, Durchführung der Testbatterie HASE (Homburger ADHS-Skalen für Erwachsene: WRI, ADHS-SB und WURS-K) sowie CAARS (Conners Skalen zu Aufmerksamkeit und Verhalten für Erwachsene) Fremdbeurteilung (z.B. durch Ehefrau/-Mann oder Freund/in)
c) Differentialdiagnostische bzw. Komorbiditätsuntersuchungen in Bezug auf Depression (BDI-II), Traumata (ETI), Persönlichkeitsstörungen (SKID-II) und Schemata (YSQ-S1) etc.

Zweiter Untersuchungstermin:

a) Ausführliche Befundbesprechung und Beratung
b) Sofortige Erstellung/Aushändigung eines Kurzberichtes mit eventuellen Diagnosen, den Sie für die weitere Behandlung etc. verwenden können

Versendung des ausführlichen Berichts nach 14 - 21 Tagen an Sie

9. Kosten

Alle Kosten entsprechen der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Gesamtkosten (ADHS- und Differentialdiagnostik, inkl. psychologischem Gutachten) liegen bei 904,10 Euro.
Wichtiger Hinweis

Um Missverständnisse zu vermeiden, bitten wir Sie darum, sich die nachfolgenden Informationen hinsichtlich der Abrechnung sorgfältig durchzulesen.

Die Kosten für die Durchführung von Diagnostik im Institut Progressum werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Die Leistungen sind grundsätzlich von privaten Krankenkassen erstattungsfähig. Sollten Sie privatversichert sein, bitten wir Sie hierzu vor Beginn der Diagnostik Ihre private Krankenkasse zu kontaktieren, um in Erfahrung zu bringen, ob die kosten übernommen werden. Falls ja, fragen Sie auch, ob diese anteilig oder komplett übernommen werden.​

10. Differentialdiagnostik und Komorbiditäten

Differentialdiagnostische Untersuchungen bei ADHS sind aus mehreren wichtigen Gründen von großer Bedeutung. Dies dient insbesondere zur:

1. Vermeidung von Fehldiagnosen

Symptomüberlappungen: ADHS-Symptome wie Konzentrationsschwierigkeiten, Impulsivität und Unruhe können auch bei anderen psychischen oder neurologischen Störungen auftreten, wie z.B. bei Depressionen, Angststörungen, bipolaren Störungen oder einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Ohne eine sorgfältige differentialdiagnostische Abklärung könnte fälschlicherweise ADHS diagnostiziert werden, obwohl eine andere Störung vorliegt.

Komorbiditäten: Menschen mit ADHS haben oft zusätzliche psychische Erkrankungen (Komorbiditäten), wie z.B. Depressionen, Angststörungen oder Substanzmissbrauch. Eine genaue differentialdiagnostische Untersuchung hilft sicherzustellen, dass diese Störungen nicht übersehen werden und die Behandlung ganzheitlich angegangen wird.

2. Abgrenzung zu anderen Entwicklungsstörungen

Autismus-Spektrum-Störungen (ASS): Manche Kinder und Erwachsene mit ADHS zeigen Verhaltensweisen, die auch bei ASS vorkommen, wie z.B. soziale Interaktionsprobleme oder Fixierungen. Es ist wichtig, ADHS von Autismus abzugrenzen, da die Therapien und Interventionsansätze unterschiedlich sind.

Lernstörungen: Lernschwierigkeiten können sowohl durch ADHS als auch durch spezifische Lernstörungen wie Legasthenie oder Dyskalkulie bedingt sein. Eine korrekte Diagnose ist essenziell, um den Betroffenen die richtige Unterstützung zukommen zu lassen.

3. Individuelle Anpassung der Behandlung

Pharmakologische Therapie: Die medikamentöse Behandlung von ADHS unterscheidet sich grundlegend von der Behandlung anderer psychischer Störungen. Zum Beispiel werden bei ADHS oft Stimulanzien eingesetzt, die bei anderen Erkrankungen, wie z.B. einer bipolaren Störung, unerwünschte Wirkungen haben könnten. Eine genaue differentialdiagnostische Untersuchung stellt sicher, dass die richtige Medikation eingesetzt wird.

Therapieansätze: Neben der Medikation werden bei ADHS oft verhaltenstherapeutische Interventionen angewendet, die sich in ihrer Ausrichtung von anderen Therapieformen, z.B. bei Angststörungen oder Depressionen, unterscheiden. Eine falsche Diagnose könnte dazu führen, dass ungeeignete therapeutische Maßnahmen ergriffen werden.

4. Erfassen der gesamten Problematik

Ganzheitliches Verständnis: ADHS betrifft oft verschiedene Lebensbereiche, von der Schule oder dem Beruf bis hin zum sozialen Umfeld und den Beziehungen. Differentialdiagnostische Untersuchungen helfen, ein umfassendes Bild der Probleme zu gewinnen, um eine maßgeschneiderte Therapie und Unterstützung anzubieten. So kann vermieden werden, dass beispielsweise rein schulische Probleme (z.B. Prüfungsangst oder Mobbing) fälschlicherweise auf ADHS zurückgeführt werden.

5. Langfristige Prognose und Lebensqualität

Langfristige Stabilität: Die richtige Diagnose führt zu einer passgenauen Behandlung, die langfristig zu einer besseren Symptomkontrolle und Lebensqualität führt. Wenn ADHS unbehandelt bleibt oder falsch diagnostiziert wird, kann dies zu chronischen Problemen in der sozialen, emotionalen und beruflichen Entwicklung führen.

Vermeidung von Stigmatisierung: Eine ungenaue oder falsche Diagnose von ADHS kann zu Missverständnissen und Stigmatisierung führen. Kinder oder Erwachsene könnten als “unmotiviert” oder “faul” wahrgenommen werden, wenn in Wirklichkeit eine andere Störung vorliegt. Eine präzise Diagnose schützt Betroffene vor solchen Missverständnissen.

6. Berücksichtigung medizinischer Ursachen

Andere medizinische Probleme: Es gibt auch körperliche Erkrankungen oder neurologische Störungen, die Symptome hervorrufen können, die ADHS ähneln, wie z.B. Schilddrüsenfunktionsstörungen, Epilepsie oder Schlafstörungen. Eine differentialdiagnostische Untersuchung hilft, solche medizinischen Ursachen auszuschließen oder zu erkennen und entsprechend zu behandeln.

Zusammenfassung

Differentialdiagnostische Untersuchungen im Rahmen einer ADHS-Diagnostik sind entscheidend, um sicherzustellen, dass die Symptome tatsächlich durch ADHS verursacht werden und nicht durch andere Störungen oder medizinische Probleme. Da ADHS-Symptome wie Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität auch bei anderen psychischen und neurologischen Störungen auftreten können, ist eine umfassende und sorgfältige Abklärung notwendig.

11. Unser diagnostisches Procedere

1. Anamneseerhebung und klinisches Gespräch

Bisheriger Lebenslauf und Entwicklungsanamnese: Erfassung der kindlichen Entwicklung, des Verhaltens in der Schule und des sozialen Umfelds, um zu sehen, ob ADHS-Symptome bereits früh aufgetreten sind. Dazu gehören u.a. die Analyse von Grundschulzeugnissen und Vorbefunden (z.B. Ergotherapie etc.)

Psychosoziale Anamnese unter Berücksichtigung von Substanzmissbrauch, und umweltbedingten Faktoren: Stimulanzien, Alkohol oder Drogen können zu Verhaltensweisen führen, die ADHS ähneln, z.B. Hyperaktivität, Konzentrationsschwierigkeiten oder emotionale Instabilität. Besonders bei Erwachsenen sollte ein Drogen- und Alkoholscreening durchgeführt werden, um dies auszuschließen. Ebenso können manche Medikamente, z.B. Antidepressiva oder Steroide, Symptome wie Unruhe und Konzentrationsschwierigkeiten auslösen. Eine genaue Anamnese der Medikamenteneinnahme ist daher wichtig.

Darüber hinaus können Belastungen durch familiäre Konflikte, Schulprobleme oder beruflichen Stress können ADHS-ähnliche Symptome hervorrufen. Eine genaue Analyse des sozialen Umfelds ist daher notwendig.

Es muss ebenso in Betracht gezogen werden, dass Traumata, z.B. durch Missbrauch oder Gewalt, zu Symptomen wie Impulsivität, Konzentrationsschwäche und emotionaler Instabilität führen können, die ADHS ähneln. Traumatische Erfahrungen sollten im Gespräch oder durch spezifische Screening-Instrumente abgeklärt werden.

Familienanamnese: Eine umfassende Erhebung der familiären Vorgeschichte, um genetische Prädispositionen zu verstehen. ADHS hat oft eine genetische Komponente, aber auch andere psychische Störungen in der Familie können Hinweise geben.

2. Verhaltensbeobachtung

Direkte Beobachtung: Eine strukturierte Beobachtung des Verhaltens in der Praxis oder Klinik, um typische ADHS-Symptome wie Unruhe, Impulsivität oder Konzentrationsschwierigkeiten zu beurteilen.
Beobachtung im Alltag: Oft werden auch Informationen aus dem Alltag, z.B. von Eltern, Lehrern oder Arbeitgebern, eingeholt, um das Verhalten in unterschiedlichen Kontexten zu bewerten.

3. Psychologische Tests, Interviews und Fragebögen

ADHS-spezifische Fragebögen: Fragebögen wie die Homburger ADHS-Skalen für Erwachsene oder der Conners-ADHS-Fragebogen helfen, die Häufigkeit und Intensität typischer ADHS-Symptome sowohl in Kindheit als auch im Erwachsenalter einzuschätzen.

Fallabhängige Intelligenzdiagnostik: Je nach diagnostischer Einschätzung ist auch sinnvoll eine Intelligenztestung durchzuführen. Tests wie der Wechsler-Intelligenztest (z.B. WISC-V für Kinder oder WAIS-IV für Erwachsene) helfen, kognitive Profile zu erstellen und abzuklären, ob kognitive Defizite oder Hochbegabung die Symptome beeinflussen. Insbesondere, wenn die Werte für die Skalen Arbeitsgedächtnis und die Verarbeitungsgeschwindigkeit im Vergleich zu anderen Skalen unterdurchschnittlich ausfallen, könnten Hinweise auf ADHS vorliegen.

Computerbasierte Tests zur Erfassung von ADHS-Symptomen: Tests, wie der OPATUS CPTA (Continuous Performance Test) oder der Testbatterie zur Aufmerksamkeitsprüfung (TAP) können Aufmerksamkeit, Überaktivität und Impulsivität erfassen und ermöglichen – ergänzend zu den multidimensionalen Untersuchungen – eine weitere objektivere Einschätzung der Symptome. Dies ist relevant, da Systeme, die gleichzeitig die drei Entitäten Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Aktivität adressieren, wertvolle Informationen für die Bewertung diverser veröffentlichter wissenschaftlicher Arbeiten geliefert haben.

4. Ausschluss anderer psychischer Störungen

Diagnostik von Angst- und Depressionsstörungen: Angststörungen und Depressionen können zu Unaufmerksamkeit, Unruhe und sozialem Rückzug führen, die mit ADHS verwechselt werden können. Instrumente wie das Beck-Depressions-Inventar (BDI) oder die Hamilton-Angst-Skala (HAM-A) können hier wertvolle Hinweise liefern.

Abklärung von Autismus-Spektrum-Störungen (ASS): Kinder und Erwachsene mit ASS zeigen ebenfalls oft Unruhe, soziale Schwierigkeiten und repetitive Verhaltensweisen. Tests wie der Autism Diagnostic Observation Schedule (ADOS-2) oder der Autism Spectrum Quotient (AQ) helfen, ASS von ADHS abzugrenzen.

Abklärung von Persönlichkeitsstörungen: Bei Erwachsenen kann es wichtig sein, mögliche Persönlichkeitsstörungen, wie z.B. die Borderline-Persönlichkeitsstörung, auszuschließen, da diese ebenfalls impulsives Verhalten und emotionale Instabilität verursachen können.

5. Fallabhängige, ergänzende Abklärung neurologischer und körperlicher Ursachen

Im Rahmen der Anamneseerhebung und der klinischen Exploration wird auf somatische bzw. neurologische Aspekte eingegangen. Sollte sich ergeben, dass ergänzende Abklärungen sinnvoll sind, so wird der/m Klient/in empfohlen, diese vorzunehmen. Folgende Untersuchungen könnten in Frage kommen:

Neurologische Untersuchung: Eine neurologische Untersuchung kann erforderlich sein, um Erkrankungen wie Epilepsie, Hirntumoren oder andere neurologische Erkrankungen auszuschließen, die ADHS-ähnliche Symptome verursachen können.

Schlafdiagnostik: Schlafstörungen wie das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) oder Insomnie können zu Tagesmüdigkeit und Konzentrationsproblemen führen, die ADHS ähneln. Ein Schlafscreening oder eine Überweisung an ein Schlaflabor kann hier Klarheit schaffen.

Hör- und Sehtests: Probleme mit dem Hören oder Sehen können zu Aufmerksamkeits- und Konzentrationsproblemen führen. Es ist wichtig, diese auszuschließen, bevor eine ADHS-Diagnose gestellt wird.

Laboruntersuchungen: Blutuntersuchungen, z.B. zur Überprüfung von Schilddrüsenhormonen, Vitaminmängeln oder Eisenwerten, können organische Ursachen für die Symptome ausschließen.

Zusammenfassung

Differentialdiagnostische Untersuchungen im Rahmen einer ADHS-Diagnostik sind unverzichtbar, um sicherzustellen, dass die Symptome tatsächlich auf ADHS zurückzuführen sind und nicht durch andere psychische, neurologische, körperliche oder soziale Faktoren verursacht werden. Die Untersuchungen umfassen Anamnese, Verhaltensbeobachtung, psychologische Tests, Ausschluss anderer psychischer und körperlicher Erkrankungen, sowie eine Überprüfung möglicher sozialer und umweltbedingter Einflussfaktoren. Dies gewährleistet eine präzise Diagnose und eine passgenaue Behandlung, die die Lebensqualität der Betroffenen langfristig verbessern kann.

12. Welche psychologischen Tests kommen im Rahmen einer ADHS-Diagnostik zur Differential-/Komorbiditätsdiagnostik zur Anwendung?

1. BDI-II (Beck Depression Inventory-II)

Zweck: Der BDI-II ist ein Selbstbeurteilungsinstrument zur Erfassung der Schwere depressiver Symptome.

Inhalt: Der Fragebogen umfasst 21 Items, die verschiedene Symptome einer Depression abbilden, darunter Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit, Schuldgefühle, Schlafstörungen und Appetitverlust.

2. SKID-II (Strukturiertes Klinisches Interview für DSM-IV Achse II)

Zweck: Das SKID-II ist ein diagnostisches Instrument zur Erfassung von Persönlichkeitsstörungen gemäß der DSM-IV-Kriterien.

Inhalt: Der Fragebogen enthält eine Reihe von Fragen, die sich auf die Diagnose von Persönlichkeitsstörungen beziehen, darunter z.B. die Borderline-, narzisstische, antisoziale oder vermeidende Persönlichkeitsstörung.

3. SCL-90-R (Symptom-Checkliste-90-Revised)

Zweck: Die SCL-90-R ist ein Selbstbeurteilungsfragebogen zur Erfassung psychischer Belastung und einer Vielzahl von psychischen Symptomen.

Inhalt: Der Test umfasst 90 Items, die auf neun verschiedene Skalen aufgeteilt sind, darunter Somatisierung, Zwanghaftigkeit, Depression, Angst, Aggressivität, Phobische Angst, Paranoides Denken und Psychotizismus.

4. ETI (Essener Trauma-Inventar)

Zweck: Das ETI dient zur Erfassung traumatischer Erlebnisse und deren Auswirkungen auf die betroffene Person, insbesondere im Hinblick auf posttraumatische Belastungssymptome (PTBS).

Inhalt: Der Fragebogen besteht aus mehreren Teilen, in denen die Person angibt, ob sie traumatische Ereignisse erlebt hat, welche Belastung diese Ereignisse ausgelöst haben und wie stark sie unter PTBS-Symptomen wie Flashbacks, Vermeidung und Hypervigilanz leidet.

5. YSQ-S1 (Young Schema Questionnaire – Short Form 1)

Zweck: Der YSQ-S1 ist ein Selbstbeurteilungsfragebogen zur Erfassung maladaptiver Schemata (dysfunktionale Denkmuster und Überzeugungen), die oft in der Kindheit und Jugend entstanden sind und das Verhalten und die Gefühlswelt im Erwachsenenalter beeinflussen.

Das Verständnis der eigenen Schemata ist wichtig, weil es ermöglicht, tief verwurzelte Denkmuster und emotionale Reaktionen zu erkennen und zu reflektieren. Schemata sind wie „innere Landkarten“, die auf früheren Erfahrungen beruhen und unsere Wahrnehmung, unser Verhalten und unsere Gefühle beeinflussen. Sie entstehen oft in der Kindheit und prägen, wie wir uns selbst, andere und die Welt sehen. Oft wirken Schemata unbewusst und führen zu wiederkehrenden negativen Mustern im Denken, Fühlen und Handeln, die das persönliche und soziale Leben belasten können.

Inhalt: Der umfassende Fragebogen erfasst 18 verschiedene Schemata wie z.B. „Verlassenheit“, „Misstrauen/Missbrauch“, „Versagen“ und „emotionale Entbehrung“.

Vereinbaren Sie einen Termin mit uns!

Sie möchten einen Termin vereinbaren oder haben noch offene Fragen? Gerne stehen wir Ihnen beratend zur Seite. Unser Team ist unter folgenden Kontaktmöglichkeiten zu erreichen:
Zu diesen Zeiten können Sie uns erreichen: Montag – Freitag 9:00 – 16:00 Uhr.
Alternativ können Sie auch unser Online-Formular zur Terminvereinbarung nutzen. Dort können Sie Ihren Wunschtermin eingeben und eine Rückruf-Bitte aktivieren.

NEU: ONLINE

2. Online-ADHS-Diagnostik mit umfassenden differentialdiagnostischen und Komorbiditäts-Untersuchungen 

1. Online-AD(H)S-Diagnostik im Erwachsenenalter

Die Möglichkeit, diagnostische Verfahren digital durchzuführen, nimmt auch psychologisch-psychiatrischen Diagnostik stetig zu. Im Institut Progressum nutzen wir wissenschaftlich anerkannte, digitale Verfahren, um psychologische und psychiatrische Diagnostik effizient und präzise anzubieten. Dabei bleibt der persönliche Kontakt über eine durchgehende Live-Videoübertragung während des gesamten Prozesses sichergestellt. Unsere digitalisierten Diagnosemethoden sind nach neuesten wissenschaftlichen Standards entwickelt und bieten höchste Genauigkeit, Verlässlichkeit und Datenschutz. Der diagnostische Prozess erfolgt in fünf klar strukturierten Schritten, deren Ergebnisse in ein umfassendes klinisch-psychologisches Gutachten einfließen. Dieses Gutachten entspricht höchsten wissenschaftlichen Standards und wird von ärztlichen und psychotherapeutischen Weiterbehandlern, Behörden, Versicherungen und anderen öffentlichen Einrichtungen voll anerkannt.

2. AD(H)S im Erwachsenenalter sorgt für Probleme

Eine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine neurologisch bedingte Einschränkung der Selbststeuerungs- und Selbstkontrollfähigkeit. Diese Störung äußert sich typischerweise durch Schwierigkeiten in den Bereichen Konzentration und Aufmerksamkeit sowie durch Impulsivität und körperliche Unruhe oder Hyperaktivität. Eine Variante davon stellt das Aufmerksamkeitsdefizit ohne Hyperaktivität (ADS) dar.

3. Symptombeginn und Folgen im Kindesalter

ADHS manifestiert sich häufig bereits im Kindesalter und führt in der Schulzeit oft zu Problemen. Betroffene geraten verstärkt in Konflikte mit anderen, erleben Misserfolge, die ihre Motivation mindern, und haben Schwierigkeiten, Bedürfnisse aufzuschieben. Dies kann sich in Leistungsdefiziten, aggressiven Verhaltensweisen und emotionalen Belastungen äußern.

4. Verändertes Erscheinungsbild ab dem Jugendalter

Mit dem Übergang ins Jugendalter verändert sich das Erscheinungsbild von ADHS: Während die Hyperaktivität abnimmt, treten Probleme in der Organisation, Emotionsregulation, im Selbstwertgefühl und im Aufbau von Beziehungen in den Vordergrund. Die steigenden Anforderungen an Selbstregulation und -strukturierung machen die ADHS-bedingten Herausforderungen sichtbarer. Betroffene benötigen oft mehr Unterstützung als Gleichaltrige, was zu einem negativen Selbstbild beitragen kann (Geissler et al., 2019).

5. ADHS im Erwachsenenalter: Relevanz der Diagnostik

Auch im Erwachsenenalter kann ADHS erhebliche Schwierigkeiten im Alltag sowie im Berufs- und Privatleben verursachen. Die körperliche Unruhe nimmt häufig ab, während innere Unruhe und Nervosität zunehmen. Zu den relevanten Symptomen bei Erwachsenen zählen neben Aufmerksamkeitsproblemen und Rastlosigkeit auch Temperamentschwankungen, affektive Labilität, emotionale Überempfindlichkeit, Desorganisation und Impulsivität. Eine gezielte Diagnostik ist daher wichtig, um eine passende Behandlung und Prävention weiterer Komplikationen sicherzustellen.

6. Geschlechtsspezifische Unterschiede bei ADHS im Erwachsenenalter

Obwohl Studien zeigen, dass ADHS bei Frauen und Männern ähnlich häufig vorkommt, wird die Störung bei Frauen seltener diagnostiziert. Da viele Diagnoseinstrumente eher auf hyperaktive Symptome und männliche Verhaltensmuster ausgelegt sind, erreichen Frauen oft nicht den diagnostischen Schwellenwert und erhalten eine falsche negative Diagnose. Sie neigen eher zu internalisierenden Störungen, berichten häufiger von chronischen Schmerzen, Erschöpfung und einem erhöhten Suchtrisiko. Auch zeigen sie seltener impulsive oder aggressive Verhaltensweisen und entsprechen häufiger dem unaufmerksamen Typ. Eine effektive Behandlung von Angstzuständen und Depressionen bei Frauen erfordert oft, dass das zugrunde liegende ADHS berücksichtigt wird. Die zugrunde liegende Störung wird jedoch häufig übersehen, was weitreichende Folgen haben kann, da Aufmerksamkeitsprobleme und desorganisiertes Verhalten weder mit herkömmlicher Psychotherapie noch mit Antidepressiva erfolgreich behandelt werden können. In solchen Fällen stellen Stimulanzien eine wichtige Behandlungsoption dar (Neuy-Lobkowicz, 2024).

7. Die Bedeutung einer umfassenden, differentialdiagnostischen Untersuchung bei ADHS im Erwachsenenalter

Differentialdiagnostische Untersuchungen sind für die ADHS-Diagnostik im Erwachsenenalter essenziell, um Fehldiagnosen zu vermeiden, begleitende Störungen (Komorbiditäten) zu erkennen und eine gezielte, effektive Behandlung sicherzustellen. Eine sorgfältige Diagnostik verbessert die Lebensqualität der Betroffenen langfristig, minimiert das Risiko von Missverständnissen und falschen Behandlungsansätzen und verringert die Stigmatisierung.
Wir bieten auch eine professionelle ADHS-Diagnostik im Kindes- und Jugendalter an.
Mehr zur ADHS-Diagnostik im Kindes und Jugendalter →

8. Ihre Vorteile im Überblick

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Zeitnahe Terminvergabe und Flexibilität (Kombination von Online-Terminen und persönlichen Terminen vor Ort)

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Differenzierte und wissenschaftlich fundierte Diagnostik

Z

Professionelle testdiagnostische Durchführung bei Berücksichtigung psychologischer Gütekriterien

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Anerkannte Diagnose

Z

Zeitaufwand: 7 - 10 Stunden (inkl. Auswertung, Interpretation und schriftliche Ausarbeitung der Testergebnisse/Gutachten)

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Diagnostische Untersuchungen an 2 unterschiedlichen Tagen

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Ausführliche Befundbesprechung mit Empfehlungen, Anregungen und Aufzeigen möglicher Hilfestellungen und Förderungsmöglichkeiten

Z

Interkulturelle Kompetenzen (u.a. Untersuchungen in Fremdsprachen wie Englisch, Türkisch, Arabisch, Spanisch, Portugiesisch etc.)

9. Untersuchungsablauf

Kontaktaufnahme (per Mail, über das Online-Formular oder telefonisch) durch Sie.

Zeitnahe telefonische Klärung Ihrer Anliegen und Vereinbarung des ersten Diagnostik-Termins sowie Versendung des Diagnostik-Vertrags und Datenschutzerklärungsbogens und Schweigepflichtentbindung an Sie

Beim Vorliegen des unterschriebenen Diagnostikvertrages sowie Datenschutzerklärungsbogens und der Schweigepflichtentbindung wird Ihnen folgende Unterlagen versendet: a) Terminbestätigung und b) Anamnesebogen

Erster Online-Untersuchungstermin (Video-Call über Zoom):

a) Erhebung der Anamnese sowie des psychopathologischen Befundes und Durchführung des Wender-Reimherr-Interviews (WRI)
b) Anschließend Aufklärung hinsichtlich der weiteren Testverfahren und Versendung eines Links mit für Sie zusammengestellten psychologischen Testverfahren, die Sie anonym mit Eingabe eines Codes ausfüllen können:

Dieser Link enthält folgende Tests:

– ADHS-spezifische Untersuchungen: Neuropsychiatrische Untersuchung, Testbatterie HASE (Homburger ADHS-Skalen für Erwachsene: WRI, ADHS-SB und WURS-K) sowie CAARS (Conners Skalen zu Aufmerksamkeit und Verhalten für Erwachsene) Fremdbeurteilung (z.B. durch Ehefrau/-Mann oder Freund/in)

– Differentialdiagnostische bzw. Komorbiditätsuntersuchungen: Untersuchungen in Bezug auf Depressionen (BDI-II), Traumata (ETI), Persönlichkeitsstörungen (SKID-II), Schemata (YSQ-S1) etc.

Zweiter Online-Untersuchungstermin (Video-Call über Zoom):

a) Ausführliche Befundbesprechung unter Berücksichtigung aller erhobenen Ergebnisse und Beratung
b) Sofortige Erstellung/“Aushändigung“ eines Kurzberichtes mit eventuellen Diagnosen, den Sie für die weitere Behandlung etc. verwenden können

Versendung des ausführlichen Berichts nach 14 – 21 Tagen an Sie.

10. Kosten

Alle Kosten entsprechen der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Gesamtkosten (ADHS-Diagnostik, inkl. psychologischem Gutachten) liegen bei 904,10 Euro.
Wichtiger Hinweis

Um Missverständnisse zu vermeiden, bitten wir Sie darum, sich die nachfolgenden Informationen hinsichtlich der Abrechnung sorgfältig durchzulesen.

Die Kosten für die Durchführung von Diagnostik im Institut Progressum werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Die Leistungen sind grundsätzlich von privaten Krankenkassen erstattungsfähig. Sollten Sie privatversichert sein, bitten wir Sie hierzu, vor Beginn der Diagnostik Ihre private Krankenkasse zu kontaktieren, um in Erfahrung zu bringen, ob die kosten übernommen werden. Falls ja, fragen Sie auch, ob diese anteilig oder komplett übernommen werden

 

11. Differentialdiagnostik und Komorbiditäten

Differentialdiagnostische Untersuchungen bei ADHS sind aus mehreren wichtigen Gründen von großer Bedeutung. Dies dient insbesondere zur:

1. Vermeidung von Fehldiagnosen

Symptomüberlappungen: ADHS-Symptome wie Konzentrationsschwierigkeiten, Impulsivität und Unruhe können auch bei anderen psychischen oder neurologischen Störungen auftreten, wie z.B. bei Depressionen, Angststörungen, bipolaren Störungen oder einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Ohne eine sorgfältige differentialdiagnostische Abklärung könnte fälschlicherweise ADHS diagnostiziert werden, obwohl eine andere Störung vorliegt.

Komorbiditäten: Menschen mit ADHS haben oft zusätzliche psychische Erkrankungen (Komorbiditäten), wie z.B. Depressionen, Angststörungen oder Substanzmissbrauch. Eine genaue differentialdiagnostische Untersuchung hilft sicherzustellen, dass diese Störungen nicht übersehen werden und die Behandlung ganzheitlich angegangen wird.

2. Abgrenzung zu anderen Entwicklungsstörungen

Autismus-Spektrum-Störungen (ASS): Manche Kinder und Erwachsene mit ADHS zeigen Verhaltensweisen, die auch bei ASS vorkommen, wie z.B. soziale Interaktionsprobleme oder Fixierungen. Es ist wichtig, ADHS von Autismus abzugrenzen, da die Therapien und Interventionsansätze unterschiedlich sind.

Lernstörungen: Lernschwierigkeiten können sowohl durch ADHS als auch durch spezifische Lernstörungen wie Legasthenie oder Dyskalkulie bedingt sein. Eine korrekte Diagnose ist essenziell, um den Betroffenen die richtige Unterstützung zukommen zu lassen.

3. Individuelle Anpassung der Behandlung

Pharmakologische Therapie: Die medikamentöse Behandlung von ADHS unterscheidet sich grundlegend von der Behandlung anderer psychischer Störungen. Zum Beispiel werden bei ADHS oft Stimulanzien eingesetzt, die bei anderen Erkrankungen, wie z.B. einer bipolaren Störung, unerwünschte Wirkungen haben könnten. Eine genaue differentialdiagnostische Untersuchung stellt sicher, dass die richtige Medikation eingesetzt wird.

Therapieansätze: Neben der Medikation werden bei ADHS oft verhaltenstherapeutische Interventionen angewendet, die sich in ihrer Ausrichtung von anderen Therapieformen, z.B. bei Angststörungen oder Depressionen, unterscheiden. Eine falsche Diagnose könnte dazu führen, dass ungeeignete therapeutische Maßnahmen ergriffen werden.

4. Erfassen der gesamten Problematik

Ganzheitliches Verständnis: ADHS betrifft oft verschiedene Lebensbereiche, von der Schule oder dem Beruf bis hin zum sozialen Umfeld und den Beziehungen. Differentialdiagnostische Untersuchungen helfen, ein umfassendes Bild der Probleme zu gewinnen, um eine maßgeschneiderte Therapie und Unterstützung anzubieten. So kann vermieden werden, dass beispielsweise rein schulische Probleme (z.B. Prüfungsangst oder Mobbing) fälschlicherweise auf ADHS zurückgeführt werden.

5. Langfristige Prognose und Lebensqualität

Langfristige Stabilität: Die richtige Diagnose führt zu einer passgenauen Behandlung, die langfristig zu einer besseren Symptomkontrolle und Lebensqualität führt. Wenn ADHS unbehandelt bleibt oder falsch diagnostiziert wird, kann dies zu chronischen Problemen in der sozialen, emotionalen und beruflichen Entwicklung führen.

Vermeidung von Stigmatisierung: Eine ungenaue oder falsche Diagnose von ADHS kann zu Missverständnissen und Stigmatisierung führen. Kinder oder Erwachsene könnten als “unmotiviert” oder “faul” wahrgenommen werden, wenn in Wirklichkeit eine andere Störung vorliegt. Eine präzise Diagnose schützt Betroffene vor solchen Missverständnissen.

6. Berücksichtigung medizinischer Ursachen

Andere medizinische Probleme: Es gibt auch körperliche Erkrankungen oder neurologische Störungen, die Symptome hervorrufen können, die ADHS ähneln, wie z.B. Schilddrüsenfunktionsstörungen, Epilepsie oder Schlafstörungen. Eine differentialdiagnostische Untersuchung hilft, solche medizinischen Ursachen auszuschließen oder zu erkennen und entsprechend zu behandeln.

Zusammenfassung

Differentialdiagnostische Untersuchungen im Rahmen einer ADHS-Diagnostik sind entscheidend, um sicherzustellen, dass die Symptome tatsächlich durch ADHS verursacht werden und nicht durch andere Störungen oder medizinische Probleme. Da ADHS-Symptome wie Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität auch bei anderen psychischen und neurologischen Störungen auftreten können, ist eine umfassende und sorgfältige Abklärung notwendig.

 

12. Unser diagnostisches Procedere

1. Anamneseerhebung und klinisches Gespräch

Lebenslauf und Entwicklungsanamnese: Erfassung der kindlichen Entwicklung, des Verhaltens in der Schule und des sozialen Umfelds, um zu sehen, ob ADHS-Symptome bereits früh aufgetreten sind. Dazu gehören u.a. die Analyse von Grundschulzeugnissen und Vorbefunden (z.B. Ergotherapie etc.)
Psychosoziale Anamnese unter Berücksichtigung von Substanzmissbrauch, und umweltbedingten Faktoren: Stimulanzien, Alkohol oder Drogen können zu Verhaltensweisen führen, die ADHS ähneln, z.B. Hyperaktivität, Konzentrationsschwierigkeiten oder emotionale Instabilität. Besonders bei Erwachsenen sollte ein Drogen- und Alkoholscreening durchgeführt werden, um dies auszuschließen. Ebenso können manche Medikamente, z.B. Antidepressiva oder Steroide, Symptome wie Unruhe und Konzentrationsschwierigkeiten auslösen. Eine genaue Anamnese der Medikamenteneinnahme ist daher wichtig.

Darüber hinaus können Belastungen durch familiäre Konflikte, Schulprobleme oder beruflichen Stress können ADHS-ähnliche Symptome hervorrufen. Eine genaue Analyse des sozialen Umfelds ist daher notwendig.

Es muss ebenso in Betracht gezogen werden, dass Traumata, z.B. durch Missbrauch oder Gewalt, zu Symptomen wie Impulsivität, Konzentrationsschwäche und emotionaler Instabilität führen können, die ADHS ähneln. Traumatische Erfahrungen sollten im Gespräch oder durch spezifische Screening-Instrumente abgeklärt werden.

Familienanamnese: Eine umfassende Erhebung der familiären Vorgeschichte, um genetische Prädispositionen zu verstehen. ADHS hat oft eine genetische Komponente, aber auch andere psychische Störungen in der Familie können Hinweise geben.

2. Verhaltensbeobachtung

Direkte Beobachtung: Eine strukturierte Beobachtung des Verhaltens in der Praxis oder Klinik, um typische ADHS-Symptome wie Unruhe, Impulsivität oder Konzentrationsschwierigkeiten zu beurteilen.

Beobachtung im Alltag: Oft werden auch Informationen aus dem Alltag, z.B. von Eltern, Lehrern oder Arbeitgebern, eingeholt, um das Verhalten in unterschiedlichen Kontexten zu bewerten.

3. Psychologische Tests, Interviews und Fragebögen

ADHS-spezifische Fragebögen: Fragebögen wie die Homburger ADHS-Skalen für Erwachsene oder der Conners-ADHS-Fragebogen helfen, die Häufigkeit und Intensität typischer ADHS-Symptome sowohl in Kindheit als auch im Erwachsenalter einzuschätzen.

Fallabhängige Intelligenzdiagnostik: Je nach diagnostischer Einschätzung ist auch sinnvoll, eine Intelligenztestung durchzuführen. Tests wie der Wechsler-Intelligenztest (z.B. WISC-V für Kinder oder WAIS-IV für Erwachsene) helfen, kognitive Profile zu erstellen und abzuklären, ob kognitive Defizite oder Hochbegabung die Symptome beeinflussen. Insbesondere, wenn die Werte für die Skalen Arbeitsgedächtnis und die Verarbeitungsgeschwindigkeit im Vergleich zu anderen Skalen unterdurchschnittlich ausfallen, könnten Hinweise auf ADHS vorliegen.

Computerbasierte Tests zur Erfassung von ADHS-Symptomen: Tests wie der OPATUS CPTA (Continuous Performance Test) oder der Testbatterie zur Aufmerksamkeitsprüfung (TAP) können Aufmerksamkeit, Überaktivität und Impulsivität erfassen und ermöglichen – ergänzend zu den multidimensionalen Untersuchungen – eine weitere objektivere Einschätzung der Symptome. Dies ist relevant, da Systeme, die gleichzeitig die drei Entitäten Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Aktivität adressieren, wertvolle Informationen für die Bewertung diverser veröffentlichter wissenschaftlicher Arbeiten geliefert haben,

4. Ausschluss anderer psychischer Störungen

Diagnostik von Angst- und Depressionsstörungen: Angststörungen und Depressionen können zu Unaufmerksamkeit, Unruhe und sozialem Rückzug führen, die mit ADHS verwechselt werden können. Instrumente wie das Beck-Depressions-Inventar (BDI) oder die Hamilton-Angst-Skala (HAM-A) können hier wertvolle Hinweise liefern.

Abklärung von Autismus-Spektrum-Störungen (ASS): Kinder und Erwachsene mit ASS zeigen ebenfalls oft Unruhe, soziale Schwierigkeiten und repetitive Verhaltensweisen. Tests wie der Autism Diagnostic Observation Schedule (ADOS-2) oder der Autism Spectrum Quotient (AQ) helfen, ASS von ADHS abzugrenzen.

Abklärung von Persönlichkeitsstörungen: Bei Erwachsenen kann es wichtig sein, mögliche Persönlichkeitsstörungen, wie z.B. die Borderline-Persönlichkeitsstörung, auszuschließen, da diese ebenfalls impulsives Verhalten und emotionale Instabilität verursachen können.

5. Fallabhängige, ergänzende Abklärung neurologischer und körperlicher Ursachen

Im Rahmen der Anamneseerhebung und der klinischen Exploration wird auf somatische bzw. neurologische Aspekte eingegangen. Sollte sich ergeben, dass ergänzende Abklärungen sinnvoll sind, so wird der/m Klient/in empfohlen, diese vorzunehmen. Folgende Untersuchungen könnten in Frage kommen:
Neurologische Untersuchung: Eine neurologische Untersuchung kann erforderlich sein, um Erkrankungen wie Epilepsie, Hirntumoren oder andere neurologische Erkrankungen auszuschließen, die ADHS-ähnliche Symptome verursachen können.

Schlafdiagnostik: Schlafstörungen, wie das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) oder Insomnie, können zu Tagesmüdigkeit und Konzentrationsproblemen führen, die ADHS ähneln. Ein Schlafscreening oder eine Überweisung an ein Schlaflabor kann hier Klarheit verschaffen.

Hör- und Sehtests: Probleme mit dem Hören oder Sehen, können zu Aufmerksamkeits- und Konzentrationsproblemen führen. Es ist wichtig, diese auszuschließen, bevor eine ADHS-Diagnose gestellt wird.

Laboruntersuchungen: Blutuntersuchungen, z.B. zur Überprüfung von Schilddrüsenhormonen, Vitaminmängeln oder Eisenwerten, können organische Ursachen für die Symptome ausschließen.

Zusammenfassung

Differentialdiagnostische Untersuchungen im Rahmen einer ADHS-Diagnostik sind unverzichtbar, um sicherzustellen, dass die Symptome tatsächlich auf ADHS zurückzuführen sind und nicht durch andere psychische, neurologische, körperliche oder soziale Faktoren verursacht werden. Die Untersuchungen umfassen Anamnese, Verhaltensbeobachtung, psychologische Tests, Ausschluss anderer psychischer und körperlicher Erkrankungen, sowie eine Überprüfung möglicher sozialer und umweltbedingter Einflussfaktoren. Dies gewährleistet eine präzise Diagnose und eine passgenaue Behandlung, die die Lebensqualität der Betroffenen langfristig verbessern kann.

13. Welche psychologischen Tests kommen im Rahmen einer ADHS-Diagnostik zur Differential-/Komorbiditätsdiagnostik zur Anwendung?

1. BDI-II (Beck Depression Inventory-II)

Zweck: Der BDI-II ist ein Selbstbeurteilungsinstrument zur Erfassung der Schwere depressiver Symptome.

Inhalt: Der Fragebogen umfasst 21 Items, die verschiedene Symptome einer Depression abbilden, darunter Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit, Schuldgefühle, Schlafstörungen und Appetitverlust.

2. SKID-II (Strukturiertes Klinisches Interview für DSM-IV Achse II)

Zweck: Das SKID-II ist ein diagnostisches Instrument zur Erfassung von Persönlichkeitsstörungen gemäß der DSM-IV-Kriterien.

Inhalt: Der Fragebogen enthält eine Reihe von Fragen, die sich auf die Diagnose von Persönlichkeitsstörungen beziehen, darunter z.B. die Borderline-, narzisstische, antisoziale oder vermeidende Persönlichkeitsstörung.

3. SCL-90-R (Symptom-Checkliste-90-Revised)

Zweck: Die SCL-90-R ist ein Selbstbeurteilungsfragebogen zur Erfassung psychischer Belastung und einer Vielzahl von psychischen Symptomen.

Inhalt: Der Test umfasst 90 Items, die auf neun verschiedene Skalen aufgeteilt sind, darunter Somatisierung, Zwanghaftigkeit, Depression, Angst, Aggressivität, Phobische Angst, Paranoides Denken und Psychotizismus.

4. ETI (Essener Trauma-Inventar)

Zweck: Das ETI dient zur Erfassung traumatischer Erlebnisse und deren Auswirkungen auf die betroffene Person, insbesondere im Hinblick auf posttraumatische Belastungssymptome (PTBS).

Inhalt: Der Fragebogen besteht aus mehreren Teilen, in denen die Person angibt, ob sie traumatische Ereignisse erlebt hat, welche Belastung diese Ereignisse ausgelöst haben und wie stark sie unter PTBS-Symptomen wie Flashbacks, Vermeidung und Hypervigilanz leidet.

5. YSQ-S1 (Young Schema Questionnaire – Short Form 1)

Zweck: Der YSQ-S1 ist ein Selbstbeurteilungsfragebogen zur Erfassung maladaptiver Schemata (dysfunktionale Denkmuster und Überzeugungen), die oft in der Kindheit und Jugend entstanden sind und das Verhalten und die Gefühlswelt im Erwachsenenalter beeinflussen.

Das Verständnis der eigenen Schemata ist wichtig, weil es ermöglicht, tief verwurzelte Denkmuster und emotionale Reaktionen zu erkennen und zu reflektieren. Schemata sind wie „innere Landkarten“, die auf früheren Erfahrungen beruhen und unsere Wahrnehmung, unser Verhalten und unsere Gefühle beeinflussen. Sie entstehen oft in der Kindheit und prägen, wie wir uns selbst, andere und die Welt sehen. Oft wirken Schemata unbewusst und führen zu wiederkehrenden negativen Mustern im Denken, Fühlen und Handeln, die das persönliche und soziale Leben belasten können.

Inhalt: Der umfassende Fragebogen erfasst 18 verschiedene Schemata wie z.B. „Verlassenheit“, „Misstrauen/Missbrauch“, „Versagen“ und „emotionale Entbehrung“.

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3. ADHS-Diagnostik

1. AD(H)S im Erwachsenenalter sorgt für Probleme

Eine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine neurologisch bedingte Einschränkung der Selbststeuerungs- und Selbstkontrollfähigkeit. Diese Störung äußert sich typischerweise durch Schwierigkeiten in den Bereichen Konzentration und Aufmerksamkeit sowie durch Impulsivität und körperliche Unruhe oder Hyperaktivität. Eine Variante davon stellt das Aufmerksamkeitsdefizit ohne Hyperaktivität (ADS) dar.

2. Symptombeginn und Folgen im Kindesalter

ADHS manifestiert sich häufig bereits im Kindesalter und führt in der Schulzeit oft zu Problemen. Betroffene geraten verstärkt in Konflikte mit anderen, erleben Misserfolge, die ihre Motivation mindern, und haben Schwierigkeiten, Bedürfnisse aufzuschieben. Dies kann sich in Leistungsdefiziten, aggressiven Verhaltensweisen und emotionalen Belastungen äußern.

3. Verändertes Erscheinungsbild ab dem Jugendalter

Mit dem Übergang ins Jugendalter verändert sich das Erscheinungsbild von ADHS: Während die Hyperaktivität abnimmt, treten Probleme in der Organisation, Emotionsregulation, im Selbstwertgefühl und im Aufbau von Beziehungen in den Vordergrund. Die steigenden Anforderungen an Selbstregulation und -strukturierung machen die ADHS-bedingten Herausforderungen sichtbarer. Betroffene benötigen oft mehr Unterstützung als Gleichaltrige, was zu einem negativen Selbstbild beitragen kann (Geissler et al., 2019).

4. ADHS im Erwachsenenalter: Relevanz der Diagnostik

Auch im Erwachsenenalter kann ADHS erhebliche Schwierigkeiten im Alltag sowie im Berufs- und Privatleben verursachen. Die körperliche Unruhe nimmt häufig ab, während innere Unruhe und Nervosität zunehmen. Zu den relevanten Symptomen bei Erwachsenen zählen neben Aufmerksamkeitsproblemen und Rastlosigkeit auch Temperamentschwankungen, affektive Labilität, emotionale Überempfindlichkeit, Desorganisation und Impulsivität. Eine gezielte Diagnostik ist daher wichtig, um eine passende Behandlung und Prävention weiterer Komplikationen sicherzustellen.

5. Geschlechtsspezifische Unterschiede bei ADHS im Erwachsenenalter

Obwohl Studien zeigen, dass ADHS bei Frauen und Männern ähnlich häufig vorkommt, wird die Störung bei Frauen seltener diagnostiziert. Da viele Diagnoseinstrumente eher auf hyperaktive Symptome und männliche Verhaltensmuster ausgelegt sind, erreichen Frauen oft nicht den diagnostischen Schwellenwert und erhalten eine falsche negative Diagnose. Sie neigen eher zu internalisierenden Störungen, berichten häufiger von chronischen Schmerzen, Erschöpfung und einem erhöhten Suchtrisiko. Auch zeigen sie seltener impulsive oder aggressive Verhaltensweisen und entsprechen häufiger dem unaufmerksamen Typ. Eine effektive Behandlung von Angstzuständen und Depressionen bei Frauen erfordert oft, dass das zugrunde liegende ADHS berücksichtigt wird. Die zugrunde liegende Störung wird jedoch häufig übersehen, was weitreichende Folgen haben kann, da Aufmerksamkeitsprobleme und desorganisiertes Verhalten weder mit herkömmlicher Psychotherapie noch mit Antidepressiva erfolgreich behandelt werden können. In solchen Fällen stellen Stimulanzien eine wichtige Behandlungsoption dar (Neuy-Lobkowicz, 2024).
Wir bieten auch eine professionelle ADHS-Diagnostik im Kindes- und Jugendalter an.
Mehr zur ADHS-Diagnostik im Kindes und Jugendalter →

6. Ihre Vorteile im Überblick

Z

Zeitnahe Terminvergabe und Flexibilität (auf Wunsch Kombination von Online-Terminen und persönlichen Terminen vor Ort)

Z

Differenzierte und wissenschaftlich fundierte Diagnostik

Z

Professionelle testdiagnostische Durchführung bei Berücksichtigung psychologischer Gütekriterien

Z

Anerkannte Diagnose

Z

Diagnostische Untersuchungen an 2 unterschiedlichen Tagen

Z

Ausführliche Befundbesprechung mit Empfehlungen, Anregungen und Aufzeigen möglicher Hilfestellungen und Förderungsmöglichkeiten

Z

Zeitaufwand: 5 - 7 Stunden (inkl. Auswertung, Interpretation und schriftliche Ausarbeitung der Testergebnisse/Gutachten)

Z

Interkulturelle Kompetenzen (u.a. Untersuchungen in Fremdsprachen wie Englisch, Türkisch, Arabisch, Spanisch, Portugiesisch etc.)

7. Untersuchungsablauf

Kontaktaufnahme (per Mail, über das Online-Formular oder telefonisch) durch Sie.

Zeitnahe telefonische Klärung Ihrer Anliegen und Vereinbarung des ersten Diagnostiktermins

Versendung des Anamnesebogens sowie des Diagnostik-Vertrags und Datenschutzerklärungsbogens an Sie (per Mail oder postalisch).

4. Erster Untersuchungstermin

a) Erhebung der Anamnese und des psychopathologischen Befundes
b) ADHS-spezifische Untersuchungen: Computerbasierte neuropsychiatrische Untersuchung der Aufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität, Durchführung der Testbatterie HASE (Homburger ADHS-Skalen für Erwachsene: WRI, ADHS-SB und WURS-K) sowie CAARS (Conners Skalen zu Aufmerksamkeit und Verhalten für Erwachsene) Fremdbeurteilung (z.B. durch Ehefrau/-Mann oder Freund/in. Dieser Fragebogen wird in der Regel mit nach Hause genommen und ausgefüllt postalisch bzw. per Mail zurückgesendet)

c) Differentialdiagnostische bzw. Komorbiditätsuntersuchungen: Durchführung des Fragebogens Symptom-Checklist (SCL-90-S) zur Erfassung psychischer Belastung und einer Vielzahl von psychischen Symptomen, darunter Somatisierung, Zwanghaftigkeit, Depression, Angst, Aggressivität, Phobische Angst, Paranoides Denken und Psychotizismus.

Zweiter Untersuchungstermin

a) Ausführliche Befundbesprechung und Beratung.
b) Aushändigung des vorläufigen Berichts mit eventuellen Diagnosen, den Sie für die weitere Behandlung etc. verwenden können

Versendung des ausführlichen Berichts nach 14 – 21 Tagen an Sie

10. Kosten

Alle Kosten entsprechen der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Gesamtkosten (ADHS-Diagnostik, inkl. psychologischem Gutachten) liegen bei 457,09 Euro.
Wichtiger Hinweis

Um Missverständnisse zu vermeiden, bitten wir Sie darum, sich die nachfolgenden Informationen hinsichtlich der Abrechnung sorgfältig durchzulesen.

Die Kosten für die Durchführung von Diagnostik im Institut Progressum werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Die Leistungen sind grundsätzlich von privaten Krankenkassen erstattungsfähig. Sollten Sie privatversichert sein, bitten wir Sie hierzu vor Beginn der Diagnostik Ihre private Krankenkasse zu kontaktieren, um in Erfahrung zu bringen, ob die kosten übernommen werden. Falls ja, fragen Sie auch, ob diese anteilig oder komplett übernommen werden.

Nach Beendigung der Diagnostik wird Ihnen eine Rechnung über unser Sekretariat per Post oder per Mail zugesendet und Sie überweisen den Betrag. Auf Wunsch können Sie bequem die anfallenden Rechnungen im Institut mit EC-Karte begleichen.

 

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Sie möchten einen Termin vereinbaren oder haben noch offene Fragen? Gerne stehen wir Ihnen beratend zur Seite. Unser Team ist unter folgenden Kontaktmöglichkeiten zu erreichen:
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NEU: ONLINE

4. Online-ADHS-Diagnostik

1. AD(H)S im Erwachsenenalter

Die Möglichkeit, diagnostische Verfahren digital durchzuführen, nimmt auch psychologisch-psychiatrischen Diagnostik stetig zu. Im Institut Progressum nutzen wir wissenschaftlich anerkannte, digitale Verfahren, um psychologische und psychiatrische Diagnostik effizient und präzise anzubieten. Dabei bleibt der persönliche Kontakt über eine durchgehende Live-Videoübertragung während des gesamten Prozesses sichergestellt. Unsere digitalisierten Diagnosemethoden sind nach neuesten wissenschaftlichen Standards entwickelt und bieten höchste Genauigkeit, Verlässlichkeit und Datenschutz. Der diagnostische Prozess erfolgt in fünf klar strukturierten Schritten, deren Ergebnisse in ein umfassendes klinisch-psychologisches Gutachten einfließen. Dieses Gutachten entspricht höchsten wissenschaftlichen Standards und wird von ärztlichen und psychotherapeutischen Weiterbehandlern, Behörden, Versicherungen und anderen öffentlichen Einrichtungen voll anerkannt.

2. AD(H)S im Erwachsenenalter sorgt für Probleme

Eine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine neurologisch bedingte Einschränkung der Selbststeuerungs- und Selbstkontrollfähigkeit. Diese Störung äußert sich typischerweise durch Schwierigkeiten in den Bereichen Konzentration und Aufmerksamkeit sowie durch Impulsivität und körperliche Unruhe oder Hyperaktivität. Eine Variante davon stellt das Aufmerksamkeitsdefizit ohne Hyperaktivität (ADS) dar.

3. Symptombeginn und Folgen im Kindesalter

ADHS manifestiert sich häufig bereits im Kindesalter und führt in der Schulzeit oft zu Problemen. Betroffene geraten verstärkt in Konflikte mit anderen, erleben Misserfolge, die ihre Motivation mindern, und haben Schwierigkeiten, Bedürfnisse aufzuschieben. Dies kann sich in Leistungsdefiziten, aggressiven Verhaltensweisen und emotionalen Belastungen äußern.

4. Verändertes Erscheinungsbild ab dem Jugendalter

Mit dem Übergang ins Jugendalter verändert sich das Erscheinungsbild von ADHS: Während die Hyperaktivität abnimmt, treten Probleme in der Organisation, Emotionsregulation, im Selbstwertgefühl und im Aufbau von Beziehungen in den Vordergrund. Die steigenden Anforderungen an Selbstregulation und -strukturierung machen die ADHS-bedingten Herausforderungen sichtbarer. Betroffene benötigen oft mehr Unterstützung als Gleichaltrige, was zu einem negativen Selbstbild beitragen kann (Geissler et al., 2019).

5. ADHS im Erwachsenenalter: Relevanz der Diagnostik

Auch im Erwachsenenalter kann ADHS erhebliche Schwierigkeiten im Alltag sowie im Berufs- und Privatleben verursachen. Die körperliche Unruhe nimmt häufig ab, während innere Unruhe und Nervosität zunehmen. Zu den relevanten Symptomen bei Erwachsenen zählen neben Aufmerksamkeitsproblemen und Rastlosigkeit auch Temperamentschwankungen, affektive Labilität, emotionale Überempfindlichkeit, Desorganisation und Impulsivität. Eine gezielte Diagnostik ist daher wichtig, um eine passende Behandlung und Prävention weiterer Komplikationen sicherzustellen.

6. Geschlechtsspezifische Unterschiede bei ADHS im Erwachsenenalter

Obwohl Studien zeigen, dass ADHS bei Frauen und Männern ähnlich häufig vorkommt, wird die Störung bei Frauen seltener diagnostiziert. Da viele Diagnoseinstrumente eher auf hyperaktive Symptome und männliche Verhaltensmuster ausgelegt sind, erreichen Frauen oft nicht den diagnostischen Schwellenwert und erhalten eine falsche negative Diagnose. Sie neigen eher zu internalisierenden Störungen, berichten häufiger von chronischen Schmerzen, Erschöpfung und einem erhöhten Suchtrisiko. Auch zeigen sie seltener impulsive oder aggressive Verhaltensweisen und entsprechen häufiger dem unaufmerksamen Typ. Eine effektive Behandlung von Angstzuständen und Depressionen bei Frauen erfordert oft, dass das zugrunde liegende ADHS berücksichtigt wird. Die zugrunde liegende Störung wird jedoch häufig übersehen, was weitreichende Folgen haben kann, da Aufmerksamkeitsprobleme und desorganisiertes Verhalten weder mit herkömmlicher Psychotherapie noch mit Antidepressiva erfolgreich behandelt werden können. In solchen Fällen stellen Stimulanzien eine wichtige Behandlungsoption dar (Neuy-Lobkowicz, 2024).
Wir bieten auch eine professionelle ADHS-Diagnostik im Kindes- und Jugendalter an.
Mehr zur ADHS-Diagnostik im Kindes und Jugendalter →

6. Ihre Vorteile im Überblick

Z

Zeitnahe Terminvergabe

Z

Differenzierte und wissenschaftlich fundierte Diagnostik

Z

Professionelle testdiagnostische Durchführung bei Berücksichtigung psychologischer Gütekriterien

Z

Anerkannte Diagnose

Z

Diagnostische Untersuchungen an 2 unterschiedlichen Tagen

Z

Zeitaufwand: 5 - 7 Stunden (inkl. Auswertung, Interpretation und schriftliche Ausarbeitung der Testergebnisse/Gutachten)

Z

Interkulturelle Kompetenzen (u.a. Untersuchungen in Fremdsprachen wie Englisch, Türkisch, Arabisch, Spanisch, Portugiesisch etc.)

Z

Ausführliche Befundbesprechung mit Empfehlungen, Anregungen und Aufzeigen möglicher Hilfestellungen und Förderungsmöglichkeiten

7. Untersuchungsablauf

Kontaktaufnahme (per Mail, über das Online-Formular oder telefonisch) durch Sie.

Zeitnahe telefonische Klärung Ihrer Anliegen und Vereinbarung des ersten Diagnostik-Termins sowie Versendung des Diagnostik-Vertrags, des Datenschutzerklärungsbogens und Schweigepflichtentbindung an Sie

Beim Vorliegen des unterschriebenen Diagnostikvertrages sowie Datenschutzerklärungsbogens und der Schweigepflichtentbindung wird Ihnen folgende Unterlagen versendet: a) Terminbestätigung und b) Anamnesebogen

Erster Online-Untersuchungstermin (Video-Call über Zoom)

a) Erhebung der Anamnese sowie des psychopathologischen Befundes und Durchführung des Wender-Reimherr-Interviews (WRI)
b) Anschließend Aufklärung hinsichtlich der weiteren Testverfahren und Versendung von zwei Links mit den für Sie zusammengestellten psychologischen Testverfahren, die Sie anonym mit Eingabe eines Codes ausfüllen können:
Diese Links enthalten folgende Tests:

– ADHS-spezifische Untersuchungen: Neuropsychiatrische Untersuchung, Testbatterie HASE (Homburger ADHS-Skalen für Erwachsene: WRI, ADHS-SB und WURS-K) sowie CAARS (Conners Skalen zu Aufmerksamkeit und Verhalten für Erwachsene) Fremdbeurteilung (z.B. durch Ehefrau/-Mann oder Freund/in – der Link hierzu wird durch Sie an die auszufüllende Person mit Code weitergeleitet)

– Differentialdiagnostische bzw. Komorbiditätsuntersuchungen: Durchführung des Fragebogens Symptom-Checklist (SCL-90-S) zur Erfassung psychischer Belastung und einer Vielzahl von psychischen Symptomen, darunter Somatisierung, Zwanghaftigkeit, Depression, Angst, Aggressivität, phobische Angst, paranoides Denken und Psychotizismus.

Zweiter Online-Untersuchungstermin (Video-Call über Zoom)

a) Ausführliche Befundbesprechung unter Berücksichtigung aller erhobenen Ergebnisse und Beratung
b) Sofortige Erstellung/“Aushändigung“ eines Kurzberichtes mit eventuellen Diagnosen, den Sie für die weitere Behandlung etc. verwenden können.

Versendung des ausführlichen Berichts nach 14 – 21 Tagen an Sie

10. Kosten

Alle Kosten entsprechen der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Gesamtkosten (ADHS-Diagnostik, inkl. psychologischem Gutachten) liegen bei 457,09 Euro.
Wichtiger Hinweis

Um Missverständnisse zu vermeiden, bitten wir Sie darum, sich die nachfolgenden Informationen hinsichtlich der Abrechnung sorgfältig durchzulesen.

Die Kosten für die Durchführung von Diagnostik im Institut Progressum werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Die Leistungen sind grundsätzlich von privaten Krankenkassen erstattungsfähig. Sollten Sie privatversichert sein, bitten wir Sie hierzu vor Beginn der Diagnostik Ihre private Krankenkasse zu kontaktieren, um in Erfahrung zu bringen, ob die Kosten übernommen werden. Falls ja, fragen Sie auch, ob diese anteilig oder komplett übernommen werden.

 

 

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Häufig gestellte Fragen

Hier finden Sie eine Auswahl von häufig gestellten Fragen und Antworten im Bereich der ADHS-Diagnostik. Sie haben eine Frage, die Sie hier nicht finden? Sprechen Sie uns bitte an – wir helfen Ihnen gern weiter!

Allgemeines zur ADHS-Diagnostik

Was ist der Unterschied zwischen ADS und ADHS?

ADS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom) beschreibt die Variante ohne Hyperaktivität, wohingegen ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) zusätzlich motorische Unruhe und Impulsivität einschließt.

Unterscheidet sich die Diagnostik bei ADS und ADHS?

Nein. Bei Verdacht auf ADHS werden die gleichen Vorgehensweise angewandt und am Ende – je nachdem welche Kriterien erfüllt werden – wird entschieden, ob ADS oder ADHS vorliegt.

Welche Bedeutung hat eine ADHS-Diagnose im Erwachsenenalter?

Eine Diagnose im Erwachsenenalter kann Klarheit über eigene Verhaltensmuster und Schwierigkeiten bieten und ist Voraussetzung für eine gezielte Behandlung, die das persönliche und berufliche Leben positiv beeinflussen kann.

Wird die Diagnose bzw. das Fachgutachten durch Behörden, Ärztinnen, Psychotherapeutinnen etc. anerkannt?

Ja, die Diagnose und das Gutachten werden von allen relevanten Institutionen anerkannt.

Wie läuft eine ADHS-Diagnostik ab?

Der Prozess besteht in der Regel aus mehreren Schritten: Anamnese, verschiedene Tests (online und/oder vor Ort), Auswertung und abschließendes Feedbackgespräch. Die genaue Reihenfolge und Dauer können je nach Institut variieren.

Warum gibt es Preisunterschiede im Vergleich zu anderen Praxen oder Instituten?

Die Preisunterschiede resultieren vor allem aufgrund der unterschiedlichen Abrechnungsfaktoren der GOÄ sowie technische und personelle Aufwände. Die Faktoren dürfen den Faktor von 1,0 nicht unter- und einen Maximalfaktor von 3,5 nicht überschreiten. Innerhalb dieses Gebührenrahmens können die Faktoren unter Berücksichtigung der Schwierigkeit und des Zeitaufwandes der einzelnen Leistung sowie der Umstände bei der Ausführung bemessen werden.

Diagnostik-Ablauf und Termine

Ist eine ADHS-Diagnostik ohne Vorlage der Grundschulzeugnisse möglich?

Ja, die Diagnostik kann auch ohne Grundschulzeugnisse durchgeführt werden. In solchen Fällen werden retrospektive Fragebögen verwendet, um ADHS-Symptome aus der Kindheit zu erfassen.

Wie viele Termine finden online statt?

Insgesamt werden zwei Termine online durchgeführt, um Flexibilität und Zugänglichkeit zu erleichtern.

Ist eine Kombination aus Online-Terminen und persönlichen Terminen vor Ort möglich (Hybride-Diagnostik)?

Ja, eine hybride Diagnostik ist möglich und bietet eine flexible Gestaltung des Diagnoseprozesses.

Wie lange dauert der gesamte Diagnostikprozess?

Der Prozess kann je nach individueller Situation und Terminplanung zwischen 1 und 3 Wochen dauern. Ein detaillierter Ablaufplan wird meist zu Beginn erstellt.

Was passiert, wenn keine Eltern für die Diagnostik zur Verfügung stehen?

In diesem Fall können andere nahestehende Personen wie Freundinnen oder Familienangehörige befragt werden, um wichtige Einblicke zu gewinnen.

Bis wann müssen die Online-Tests abgeschlossen sein?

Die Online-Tests sollten spätestens drei Tage vor dem abschließenden Gespräch ausgefüllt sein, damit sie rechtzeitig ausgewertet werden können.

Können diagnostische Untersuchungen ergänzt werden?

Ja, häufig ist es sinnvoll, weitere Untersuchungen durchzuführen. Dies geschieht jedoch nur in Rücksprache mit Ihnen und erfordert eine ergänzende Honorarvereinbarung. Ggf. können Sie diese bei Ihrem/Ihrer niedergelassenen Psychotherapeutin oder Psychotherapeuten bzw. Psychiaterin oder Psychiater durchführen lassen.

Ist es möglich, die diagnostischen Untersuchungen durchzuführen, wenn ich mich im Ausland befinde?

Ja, eine Online-Diagnostik kann durchgeführt werden, wenn Sie sich im Ausland befinden.

Differential- und Komorbiditätsdiagnostik

Wann ist eine umfassende Differential- und Komorbiditätsdiagnostik sinnvoll?

Eine umfassende Differential- und Komorbiditätsdiagnostik ist ratsam, wenn Sie ein genaues Gesamtbild Ihrer Beschwerden erhalten möchten, die über die ADHS-Symptomatik hinausgehen.

Welche weiteren Diagnosen werden häufig in Kombination mit ADHS abgeklärt?

Typische Begleiterkrankungen sind depressive Störungen, Angststörungen, Persönlichkeitsstörungen und Substanzmissbrauch. Diese werden bei Bedarf im Rahmen einer Differentialdiagnostik im Institut oder gegebenenfalls bei einer anschließenden psychotherapeutischen Behandlung abgeklärt.

Können ohne umfassende differentialdiagnostische Untersuchungen ausdifferenzierte diagnostische Aussagen getroffen werden?

Ja, das von uns angewendete multimodale Procedere (u.a.Anamneseerhebung und klinisches Gespräch, Verhaltensbeobachtung, Psychologische Tests, Interviews und Fragebögen) ermöglicht differentialdiagnostische Aussagen auch ohne umfassende Differentialdiagnostik, insbesondere da verschiedene Datenquellen berücksichtigt werden.

Kosten und Abrechnung

Können die Kosten höher ausfallen als in der Honorarvereinbarung?

Nein, Sie zahlen maximal den in der Honorarvereinbarung festgelegten Preis.

Kann die Diagnostik-Kosten von der Krankenkasse übernommen werden?

Die Kosten für die Durchführung von Diagnostik im Institut Progressum werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Die Leistungen sind grundsätzlich von privaten Krankenkassen erstattungsfähig. Sollten Sie privatversichert sein, bitten wir Sie hierzu vor Beginn der Diagnostik Ihre private Krankenkasse zu kontaktieren, um in Erfahrung zu bringen, ob die Kosten übernommen werden. Falls ja, fragen Sie auch, ob diese anteilig oder komplett übernommen werden.

Wie wird die Abrechnung bei Online-Diagnostik gehandhabt?

Die Abrechnung erfolgt über eine Honorarvereinbarung, die vor Beginn der Diagnostik festgelegt wird.

Behandlung und Nachsorge

Können therapeutische oder medikamentöse Behandlungen nach der Diagnosestellung durch das Institut durchgeführt werden?

Nein, Behandlungen (therapeutisch oder medikamentös) werden nicht durch das Institut angeboten.

Wird eine Empfehlung für eine weitere Behandlung gegeben?

Ja, am Ende des Diagnoseprozesses erhalten Sie Empfehlungen für geeignete therapeutische oder medikamentöse Maßnahmen, die mit Ihrem Hausarzt oder einem Facharzt besprochen werden können.

Datenschutz und Testverfahren

Ist der Datenschutz gewährleistet?

Ja, alle Daten, einschließlich der Online-Tests, werden datenschutzkonform verarbeitet. Sie erhalten einen anonymisierten Code zur Sicherstellung Ihrer Angaben.

Kann die Diagnostik in anderen Sprachen durchgeführt werden?

Ja, Diagnostik in anderen Sprachen ist möglich. Bitte informieren Sie das Team im Vorfeld, um sicherzustellen, dass alle Materialien und Fachkräfte in der gewünschten Sprache verfügbar sind.

Sind die Testverfahren anerkannt?

Ja, alle verwendeten Testverfahren sind wissenschaftlich fundiert und anerkannt.

Welche Technik wird für Online-Tests verwendet, und sind technische Vorkenntnisse notwendig?

Die Tests werden auf einer benutzerfreundlichen, datenschutzkonformen Plattform durchgeführt. In der Regel sind keine technischen Vorkenntnisse nötig. Genaue Anweisungen werden im Vorfeld bereitgestellt.

Kontraindikation für eine ADHS-Diagnostik

Gibt es Kontraindikationen für eine ADHS-Diagnostik?

In einigen Fällen liegt eine Kontraindikation für eine ADHS-Diagnostik vor. In diesen Fällen ist es ratsam, die ADHS-Diagnostik auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben und zuerst die akuten psychischen, körperlichen oder substanzbedingten Probleme anzugehen.

a) Akute Suizidalität: Bei akuter Suizidalität sollte der Fokus auf sofortiger Krisenintervention und Stabilisierung liegen. Eine ADHS-Diagnostik könnte den Betroffenen überfordern und das Risiko verschärfen.

b) Vorliegen einer akuten Psychose: In akuten psychotischen Episoden sind Wahrnehmung und Kognition erheblich gestört, was die Aussagekraft diagnostischer Verfahren beeinflusst. Eine ADHS-Diagnostik ist in diesen Fällen nicht sinnvoll und sollte auf einen stabileren Zustand verschoben werden.

c) Schwere Depression oder manische Phase im Rahmen einer bipolaren Störung: Während schwerer depressiver oder manischer Episoden sollte die Diagnostik auf die aktuelle affektive Störung ausgerichtet sein. Die ADHS-Diagnostik kann in einer stabilen Phase nachgeholt werden.

d) Massiver Drogenkonsum: Aktiver intensiver Drogenkonsum verfälscht das Verhalten und die kognitive Leistungsfähigkeit, was zu einem unzuverlässigen diagnostischen Bild führt. Eine Diagnostik sollte erst nach Erreichen einer stabilen, abstinenten Phase durchgeführt werden.

e) Akute Belastungsreaktion oder Anpassungsstörung: Personen in einer akuten Stressphase oder Belastungssituation, etwa nach einem traumatischen Ereignis, können Symptome aufweisen, die ADHS ähneln (z. B. Konzentrationsstörungen, innere Unruhe). Eine Diagnostik sollte erst nach Abklingen der akuten Belastung erfolgen.

g) Schwere körperliche Erkrankungen oder akute somatische Beschwerden: Bei schweren körperlichen Erkrankungen (z. B. Krebs, schwere Infektionskrankheiten) oder akuten somatischen Symptomen sollte der Fokus auf medizinischer Stabilisierung liegen. Körperliche Symptome und Medikamentennebenwirkungen können das diagnostische Bild verfälschen.

h) Akute Entzugssymptome bei Suchterkrankungen: Während einer akuten Entzugsphase (z. B. bei Alkohol, Drogen oder Medikamenten) kann die Diagnostik durch körperliche und psychische Entzugssymptome verfälscht werden. Eine ADHS-Diagnose sollte erst nach Stabilisierung in einer abstinenten Phase erfolgen.

i) Unzureichende Sprachkenntnisse: Fehlen ausreichende Sprachkenntnisse in der Diagnosesprache, können Verständnis und Beantwortung von Fragebögen oder Tests beeinträchtigt werden. Eine genaue und verlässliche Diagnostik ist erst möglich, wenn sprachliche Barrieren beseitigt sind oder die Diagnostik in der gewünschten Sprache durchgeführt werden kann.

j) Kognitive Beeinträchtigungen oder Demenz: Bei Personen mit erheblichen kognitiven Beeinträchtigungen oder Demenz ist die ADHS-Diagnostik oft nicht zielführend, da die Symptome durch die Grunderkrankung erklärt werden und eine exakte Beurteilung der ADHS-Kernsymptome erschwert wird.

k) Fehlende Motivation oder starke Vorbehalte gegenüber der Diagnostik: Wenn die betroffene Person unmotiviert ist oder erhebliche Vorbehalte gegenüber der Diagnostik hat, kann dies die Kooperation und Offenheit während des Prozesses beeinträchtigen, was zu verzerrten Ergebnissen führen kann. Ein motivierendes Gespräch oder eine Beratungsphase kann in solchen Fällen zunächst hilfreich sein.

Ist es möglich Diagnostik-Termine (inkl. psychologische Tests) direkt bei Ihnen zu Hause durchzuführen?

Ein Diagnostiktermin bei Ihnen zu Hause ist möglich. Wir kommen gern zu Ihnen, um den Termin vor Ort durchzuführen. Bitte beachten Sie, dass dabei eventuell Kosten für Fahrt, Verpflegung und Unterkunft anfallen können. In diesem Fall wird im Vorfeld eine Honorarvereinbarung getroffen, um alle entstehenden Kosten transparent zu gestalten.