Lese- und Rechtschreib-Störung (LRS)

Eine Lese- und Rechtschreibstörung ist eine Teilleistungsstörung, die nicht allein durch eine unangemessene Beschulung, Seh- und Hörstörungen oder durch das Entwicklungsalter erklärt werden kann. Das Hauptmerkmal dieser Störung ist eine Beeinträchtigung in der Entwicklung der Lesefertigkeiten. In der Folge gehen Lesestörungen auch häufig mit Rechtschreibstörungen einher. Beim Lesen wird diese Störung häufig durch eine langsame Lesegeschwindigkeit, häufiges Stocken und Schwierigkeiten, den Inhalt eines gelesenen Textes wiederzugeben, deutlich. Beim Schreiben kann es zu einer hohen Fehleranzahl (auch beim Abschreiben von Texten) und häufig auch zu einer unleserlichen Handschrift kommen.

Darüber hinaus kann es in der Folge auch zu Schwierigkeiten in anderen Schulfächern kommen, bei denen das Lesen und Schreiben angewendet werden muss. Um dem schulischen Misserfolg und den möglichen psychischen Belastungen entgegenzuwirken ist eine umfangreiche Diagnostik besonders wichtig. Nur auf diesem Weg können die geeigneten Maßnahmen (individueller Förderunterricht, Nachteilsausgleich in der Schule usw.) eingeleitet werden.

Das Hessische Kultusministerium gewährt Schülerinnen und Schülern mit einer Teilleistungsstörung (z.B. Dyskalkulie oder LRS) durch die Verordnung zur Gestaltung des Schulverhältnisses (VOGSV) vom 19. August 2021, dass man sie anhand ihrer besonderen Bedürfnisse durch individuelle Fördermaßnahmen angemessen Rücksicht nimmt. Diesen Schülerinnen und Schülern ist auf Antrag ein Nachteilsausgleich (z.B. verlängerte Bearbeitungszeiten bei Klassenarbeiten) zu gewähren oder es ist von den allgemeinen Grundsätzen der Leistungsfeststellung (z.B. mündliche statt schriftliche Arbeiten) oder Leistungsbewertung/ Notenschutz (stärkere Gewichtung mündlicher Leistungen) abzuweichen.